Foto: Johannes Pelleter

aller anfang ist klein

Positives Wachstum

Wir, Robert und Claudia, hatten im Jahr 2010 genug. Genug von unseren zermürbenden Bürojobs, genug vom eintönigen Alltag in Wien. Und genug von den fad schmeckenden Paradeisern im Supermarkt. Also haben wir angefangen, auf unserem Balkon Paradeiser und anderes Gemüse zu kultivieren. Die Begeisterung über den Erfolg und die Qualität der Früchte brachten uns auf die Idee – wir haben beide unseren Bürojob gekündigt und haben durch glückliche Fügungen eine Pachtfläche im Weinviertel gefunden. Was mit 3500 qm begann wuchs über die Jahre schnell zu 30.000 qm heran. Wir kultivierten sämtliches Gemüse – Kohl, Rüben, Blattgemüse, uvm. – natürlich alles biologisch. Und alles im „Standard“- Anbauverfahren mit dem Traktor und sämtlichen dazugehörigen Maschinen. Immerhin haben wir das ja nie gelernt, sondern uns dieses System einfach bei Kollegen abgeschaut.

Nach 3 Jahren Schweiß, Angst, Blasen an den Fingern und unzähligen Sonnenbränden konnten wir endlich behaupten, dass unser Firmenkonstrukt „Krautwerk“ funktioniert. Wir haben einen Standplatz am Karmelitermarkt bekommen und haben zu diesem Zeitpunkt viele Foodcoops in Wien beliefert. Zu dieser Zeit stieg auch unsere Tochter, Saskia, mit in die Firma ein.

Durch eine erneute glücklichen Fügung (ja, diese begleiten uns schon sehr lange) haben wir Fuß in der Wiener Spitzengastronomie gefasst. Heinz Reitbauer, Inhaber des Wiener Steirerecks, wurde auf uns aufmerksam, da wir 13 verschiedene Sorten Erbsen kultiviert haben. Den Drang von einer Kultur möglichst viele Sorten zu sichten, hatte Robert von Anfang an. So kehrten wir den Foodcoops den Rücken und konzentrierten uns auf die Spitzengastronomie als zweites Standbein – mit Erfolg.

Die Marktgärtnerei – kleiner statt größer!

Das System der Marktgärtnerei setzt auf effiziente Flächennutzung. Statt 3 Reihen Karotten auf einem 1,20m breiten Beet, kann man durch innovative Handgeräte bis zu 5 Reihen auf einem 0,75m breiten Beet anbauen. Dadurch haben wir weit mehr Ertrag aus kleinerer Fläche – aber auch weit mehr Handarbeit.

Trotz vieler skeptischer Blicke und Kommentare haben wir unseren Glauben an dieses System nicht aufgegeben. Heute leben wir und unsere 6 MitarbeiterInnen von nur einem Hektar Land.

Zum Bearbeiten unseres Bodens nutzen wir unsere zuverlässige Einachsmaschine, die mit uns durch Dick und Dünn geht. Wir setzen auf nachhaltige Praktiken, um nicht nur gesundes Gemüse zu produzieren, sondern auch unsere Umwelt zu schützen.

Für uns ist Krautwerk mehr als nur ein Name – es ist unsere Leidenschaft, unser Erbe und unsere Zukunft. Unsere Familie arbeitet Tag für Tag zusammen, um die besten Bio-Produkte zu produzieren.

  • KrautwerkVonOben @Foto: Johannes Pelleter
    Foto: Johannes Pelleter
KrautwerkVonOben @Foto: Johannes Pelleter
Foto: Johannes Pelleter

Vor etwa vier Jahren haben wir erneut einen mutigen Schritt gewagt und unser gesamtes System umgestellt. Wir hatten, dank Heinz Reitbauer, die Möglichkeit die Blue Hill Farm in Amerika zu besuchen und haben dort das System der Marktgärtnerei für uns entdeckt. Weg vom Anbau mit Traktor auf 3 Hektar hin zur Bewirtschaftung mit Handgeräten auf möglichst kleiner Fläche. Aber warum? Und vorallem wie?